Verfasst von: ipeters | 18. November 2012

Sammelessen


„Einer mag es immer nicht!“

Sicher ist bei einer Massenverköstigung in Schulen individuelle Rücksicht auf den Geschmack nicht möglich. Ehrlich gesagt ist es schon in einer Familie mit mehreren Kindern schwierig, es allen recht zu machen. Meine Erinnerung an diese Zeit war mein ständiger Seufzer: „Einer mag es immer nicht“! Wie sollte es beim Schulessen anders sein. Zumal jeder eine gewisse Art von Gerichten gewöhnt ist, die so bei einer Großküchenkocherei gar nicht möglich ist.

Bei großen Firmen wird oft ein Mittagessen angeboten.  Auch ich habe ein Jahr in so einer Firma Kantinenessen genossen. Ehrlich gesagt, ich kann mich kaum an das Essen erinnern, weder im positiven noch im negativen Sinne. Es war genießbar und preisgünstig, Spezialitäten wurden nicht geboten. Meine Kollegin – gleicher Jahrgang, gleiche Erfahrung mit schlechten Zeiten – war extrem misstrauisch diesem Angebot gegenüber. Meist guckte sie, was ich auf dem Teller hatte und fragte misstrauisch: “Kann man das essen?“ und beschloss dann doch: „Da hol’sch mr lieber ’n Kotelett“! Mit dieser ausgesprochen einseitigen Ernährung war sie zufrieden.

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass eine Erhöhung des Essengeldes die Situation im Geringsten ändern würde. „Gesundes Essen“ soll es sein. Nach meiner Erfahrung ist die Begeisterung für gesundes Essen bei Kindern nicht sonderlich ausgeprägt. Aus eigener Erfahrung wissen wir: Selbst wenn man in eine Spezial-Luxus-Klinik eingewiesen wird und dort auf ein Sammelmittagessen angewiesen ist, ist das noch lange keine Garantie, dass das Essen dann besonders gut schmeckt. Es ist nur besonders teuer.


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